Anti Keylogger Shield

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thbrueck
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Anti Keylogger Shield

Beitrag von thbrueck »

Angepriesen als Freeware der Woche (17. April 2008) macht nicht nur auf dem Internetportal Netzwelt.de das kleine Sicherheitstool auf sich aufmerksam. Ich möchte jedoch die Euphorie etwas dämpfen und den Nutzfaktor in der Realität überprüfen...
...Die Freeware der Woche, das Anti Keylogger Shield, schützt Sie vor dem Auslesen Ihrer Tastatureingaben.
Das möchte ich auch gar nicht bestreiten, nehme ich aber auch nicht unbewiesen hin.
Keylogger sind kleine Programme, die sämtliche Eingaben auf der Tastatur mitschneiden und über das Internet an die Urheber der Spionage-Software übermitteln. Mit ihrer Hilfe können nicht nur Unbefugte an Passwörter gelangen, sondern sogar sämtliche Eingaben über die Tastatur aus der Ferne mitlesen. Davon können Arbeitsmails genauso betroffen sein wie private Chats, Spiele bis hin zu Hausarbeiten für die Universität - eben alles, was über die Tastatur eingetippt wird.
Die Erklärung, was ein Keylogger im Groben ist, wird hier verständlich ausgeführt.
Diesen Spionage-Programmen schiebt das Anti Keylogger Shield einen Riegel vor. Das gerade einmal ein Megabyte große Programm ist schnell heruntergeladen und mit wenigen Klicks installiert. Nach dem Programmstart arbeitet es unauffällig im Hintergrund. Anders als die meisten Konkurrenzprogramme greift das Anti Keylogger Shield nicht auf eine Liste bekannter Keylogger zurück. Stattdessen wird das Programm aktiv, sobald es für Keylogger typische Aktionen einer Software registriert. So soll das Anti Keylogger Shield sowohl vor bekannten als auch vor unbekannten Spionageprogrammen schützen.
Wenn man nun der Behauptung Glauben schenkt, dass auch unbekannte Spionageprogramme uneingeschränkt geblockt werden, würde ich das sowohl als naiv wie auch übermäßig vertrauensvoll einstufen. Wenn man betrachtet, mit welchen Geschützen (aufgeblähte Security Suiten) die Hersteller von Antimalware- Produkten doch mit mäßigem Erfolg gegen Schadsoftware vorgehen, darf man durchaus bezweifen, dass ein kleines Mini- Tool bahnbrechende Erfolge vorweisen wird. Zumindest fehlt der Beweis...
Da könnte ja jeder kommen und behaupten, sein Programm schütze unauffällig im Hintergrund vor Spionen. Die Programmierer des Anti Keylogger Shields fordern daher selbstbewusst dazu auf, ihre Software zu testen. Dazu solle man einfach einen Keylogger wie KGB Spy herunterladen und ihn auf die eigene Tastatur ansetzen.
Das ist gar nicht so einfach. Denn falls man überhaupt einen funktionierenden Download finden sollte, wird bereits dieser Download von aktuellen leistungsfähigen Antivirentools unterbunden. Es war mir in meinem Test nicht möglich, KGB Spy bei aktiviertem Virus Shield herunter zu laden. (getestet mit Avast Free und McAfee).
Ist das jetzt nicht paradox ? Man soll sich ein Tool installieren, welches verhindern soll, ein anderes Tool, das man ebenfalls installieren muss, an dessen Aktivitäten zu hindern ? Selbst wenn ein Keylogger unbewußt auf das System gelangen sollte, muss dem zuvor eine bewußte Handlung des Anwenders vorausgehen. Ein Schadprogramm wie beispielsweise ein Keylogger fliegt nicht einfach herbei und installiert und aktiviert sich von selbst. Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der sich aber hartnäckig in vielen Köpfen manifestiert hat. Wenn nun der Anwender dennoch sehr unvorsichtig bei seinen Onlineaktivitäten sein sollte, wäre das Surfen mit einem "eingeschränkten Benutzerkonto" eine sehr wirksame Methode, einer unbemerkten Installation von Schadsoftware vorzubeugen.

Ich sehe nun ehrlich gesagt keinen ausreichenden Grund, zusätzlich den Arbeitsspeicher, wenn auch nur gering, mit einem Tool zu belasten, welches bei einem halbwegs vernünftig agierenden Anwender völlig nutzlos in der Taskbar daher dümpelt...selbst wenn es als "Freeware der Woche" ausgezeichnet wurde.

Gruß,
Thomas
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